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Dreiländereck

Die Angst vor Bären - oder: Der einzige Ort der Welt, an dem 3 Zeitzonen aufeinandertreffen

18.07.

In der Nacht regnet es doch noch, auch am nächsten Morgen. Wir lassen uns nicht entmutigen, unser Ziel heute ist Treriksrøysa, das Dreiländereck Norwegen/Finnland/Russland. Es liegt im Øvre Pasvik Nationalpark und muss erwandert werden. Von Kirkenes fahren wir gen Süden am Fluss Pasvikelva entlang. Unterwegs besichtigen wir den berühmten Wachturm auf der Höhe 96. Von hier oben können wir weit ins (Wald-)Land hineinblicken sowie nach Russland hinüber auf die Industriestadt Nikel. Hier sehen wir schon die ersten Bärenwarnschilder, die aber wahrscheinlich eher für die Touristen aufgestellt sind. Aber ganz sicher sind wir uns nicht! In der Tourist-Info von Kirkenes hatte man uns auf Nachfrage erklärt, dass EIGENTLICH nichts passieren könne, da Bären sehr scheu sind und EIGENTLICH fast nur Pflanzen fressen. Aber aufpassen sollten wir trotzdem. An der Höhe 96 bekommen wir noch den Ratschlag, laut zu singen. Ausserdem erklärt uns der junge Mann, dass es hier ca. 30 freilebende Bären gibt und es toll ist, Bären in der freien Natur zu beobachten. Wir allerdings würden lieber darauf verzichten. Die letzten 26 km vor dem Wanderparkplatz sind Schotterweg. Wir rumpeln 1,5 Stunden in Schrittgeschwindigkeit darüber, unser WOMO tut uns richtig leid. Allerdings bessert sich das Wetter immer mehr. Die Sonne scheint. Schnell die Wanderschuhe an, die Rückentrage für Lieske geschultert und los. Die Frage, ob man mit der Trage auch schnell genug rennen kann, wenn... stellen wir uns nicht, denn wir müssen uns beeilen. Ein deutsches Paar wandert auch gerade los und wir wollen auf keinen Fall den Anschluss verlieren. In der Gemeinschaft ist man ja bekanntlich sicherer :-)! Im Eiltempo schaffen wir die 5 km durch Moor und Wald, über Felsen und Knüppeldämme in einer Stunde, sind allerdings schweißgebadet. Unterwegs treffen wir nur ein Pärchen (auch Deutsche) und 4 norwegische Grenzer. Am Dreiländereck ist noch ein Wanderer da, auch wieder norwegische Grenzer, die aufpassen, dass niemand um die Grenzpyramide geht. Hier treffen 3 Zeitzonen aufeinander, in Norwegen gilt unsere Zeit, in Finnland +1h und in Russland +2h. Wir stärken uns und treten nun allein, etwas langsamer, aber mit dem Wissen, dass am Vortag 30 km weiter ein Bär gesichtet wurde, den Rückweg an. Wir sind schon sehr erleichtert, als wir durch die Bäume hindurch unser WOMO auf dem Parkplatz sichten. Und stolz sind wir auch!

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Blick auf Nikel

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